In Zeiten der Digitalisierung scheint es fast so, dass durch die virtuellen Messen die realen Messen bedroht sind.
Doch weit gefehlt. Vor allem jetzt während der Corona Pandemie, welche Homeoffice und virtuelle Veranstaltungen zu Folge hat, wird klar wie wichtig der Kontakt von Mensch zu Mensch ist.
- Virtuelle Messen punkten durch die Einsparung an Kosten wie Reise-, Personal- und Standkosten. Denn es entfallen Auf- und Abbau, teure Messewände, Transport und vieles mehr.
- Aufgrund der großen Beliebtheit einer 24/7 Verfügbarkeit überzeugt auch hier die virtuelle Messe. Der Content steht meist weltweit rund um die Uhr zur Verfügung und generiert hierdurch meist eine höhere Reichweite.
- Durch neue Techniken können Messebesucher auch am Laptop die Messe visuell und beinahe real erleben. Virtual Reality sei Dank.
- Wer denkt, bei virtuellen Messen keinen Ansprechpartner zu haben, liegt falsch. Denn durch unterschiedliche Tools können Live-Konferenzen gehalten, Chats geführt oder Vorträge präsentiert werden.
Das hört sich ja alles toll an, mag einer denken. Jedoch erkennen wir vor allem seit der Corona Pandemie wie wichtig der persönliche Kontakt zu Menschen ist. Denn Emotionen, Gerüche, echte Farben und viele Sinneseindrücke lassen sich nur im Geringsten über den Bildschirm erahnen.
Persönliche Gespräche bauen Vertrauen auf, geben uns Anhaltspunkte über den neuen Geschäftspartner oder Kunden. Sie zeigen uns wer der Gesprächspartner ist, was er verkauft und welche Absichten er hat. Über Chats können wir mit Emoticons arbeiten, jedoch ist dies nicht mit echter Mimik und Gestik zu vergleichen. Auch ein gewisser Unterhaltungseffekt durch gemeinsames Lachen entfällt meistens. Für den Referent von virtuellen Präsentationen ist es schwer sein Publikum miteinzubeziehen. Aufgrund der großen Distanz, physisch wie auch psychisch, lässt sich dies schwer integrieren. Ein weiteres Manko der virtuellen Sorte ist das Vertreten der Einzigartigkeit durch den erlebbaren Messestand. Manch ein Aussteller verkünstelt sich bei seinem Messestand. Er spielt mit Farben des Corporate Designs, verwendet tolle Materialien und baut einige Gadgets ein, um die Aufmerksamkeit des Besuchers zu fangen. Dabei punktet die reale Messe: Messe hautnah erleben.
Somit kommen wir zum Entschluss, dass sowohl virtuelle als auch reale Messen ihren festen Platz im Business verdienen. Jedoch kann keine von beiden den jeweils anderen ausmerzen. Sie bieten unterschiedliche Vorteile, die als Ergänzung der jeweils anderen Messe gesehen werden sollten, anstatt auf einer gegenseitigen Eliminierung zu pochen.